Du weißt, dass ein Trend im Mainstream angekommen ist, wenn die Discounter einsteigen. Genau das ist in diesem Jahr auch bei den sogenannten Balkonkraftwerken passiert.
Laut Bundesnetzagentur sind in ganz Deutschland mittlerweile
über 300.000 Mini-PV-Anlagen eingetragen, davon
allein in 2023 fast 140.000! Rund 20.000 weitere Anlagen sind bereits in Planung und die tatsächliche Zahl dürfte sogar noch höher liegen.
Zeit also, sich den Hype mal etwas genauer anzuschauen. In diesem Artikel beantworten wir 11 Fragen rund um das Thema Balkonkraftwerke.
Hinter dem außergewöhnlichen Wachstum stehen mehrere Gründe:
Die Bundesregierung hat zuletzt einige Erleichterungen und Vereinfachungen auf den Weg gebracht:
Sofern die Sonne scheint, erzeugen Balkonkraftwerke mit ihren Solarpanels Gleichstrom. Ein
Wechselrichter wandelt diesen in 230V-Wechselstrom um, den Deine Haushaltsgeräte brauchen.
Kommt drauf an.
Eigenverbrauch, Sonneneinstrahlung und Anschaffungskosten sind entscheidend. Bei steigenden Strompreisen rechnet sich die Anlage entsprechend schneller.
Die Amortisationszeit hängt von vielen Faktoren ab:
Dieser Strom fließt ins Netz, ohne eine Entschädigung für Dich.
Ja. Viele Gemeinden und Kommunen haben bereits
entsprechende Förderprogramme aufgesetzt.
Bisher bietet die Stadt Hamburg noch keine Förderung für Balkonkraftwerke. Wie überall in Deutschland gilt jedoch die Umsatzsteuerbefreiung beim Kauf einer Mini-PV-Anlage.
Laut Verbraucherzentrale NRW erzeugt eine Mini-PV-Anlage mit 400W in Südlage ungefähr 280 KWh pro Jahr. Das entspricht in etwa dem Strombedarf von Kühlschrank und Waschmaschine.
Derzeit liegt die Nettoleistung aller angemeldeten Balkonkraftwerke bei rund 210 Megawatt. Zum Vergleich: Der derzeit größte Solarpark in Polen besitzt eine Leistung von 65 MW und versorgt ein benachbartes Zementkraftwerk.
Im Idealfall misst Du Deine Stromerzeugung und auch Deinen Verbrauch. Passe Deinen Verbrauch an, um das Maximum aus Deinem Balkonkraftwerk herauszuholen:
Der
Solarenergie-Förderverein Deutschland hat im Oktober 2023 erklärt, dass
Speicher für Balkonkraftwerke
“weder ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll” seien.
Der Verband liefert mehrere Argumente:
Und auch für das gesamte Stromnetz sei ein Balkonspeicher derzeit keine Hilfe. Dafür brauche es erst den flächendeckenden Einsatz von
Smart Metern und
dynamischen Stromtarifen. Erst mit ihnen könnten Balkonspeicher in das Gesamtnetz einbezogen werden und auf Preissignale reagieren oder vom Netzbetreiber gesteuert werden. Nur dann könnten sie das gesamte Stromnetz entlasten. Allerdings seien die Batterien dafür ohnehin zu klein.
Ein Speicher scheint also derzeit noch keine gute Wahl zu sein. Dies könnte sich in Zukunft durchaus ändern.
Nein, das ist momentan noch unrealistisch. Dafür sind die Anlagen nicht leistungsstark genug.
Das realistische Ziel sollte sein, die Grundlast zu senken. Die Grundlast ist der Strombedarf, der ständig anfällt, also zum Beispiel der Betrieb von Kühlschränken, Gefriertruhe, TV und Router. Im Idealfall lassen sich rund 10 bis 15 % der Stromkosten einsparen.
Balkonkraftwerke
werden immer beliebter. Der hohe Strompreis, die sinkenden Kosten und die Anreize seitens der Politik bewegen immer mehr Menschen dazu, die Energie der Sonne auf dem eigenen Balkon zu ernten.
Damit sich die Investition möglichst schnell amortisiert, müssen die Voraussetzungen stimmen, insbesondere Wetterlage und Ausrichtung. Außerdem sollten Verbraucher ihren eigenen Stromverbrauch entsprechend anpassen, um den erzeugten Solarstrom möglichst auch selbst zu verbrauchen.
Das Ziel sollte nicht sein, den eigenen Haushalt komplett zu versorgen oder gar einen Überschuss zu produzieren, sondern die Grundlast zu senken und sich so einige Euro zu sparen und nebenbei einen kleinen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Wie siehst Du das Thema Balkonkraftwerke?
PS:
Bist du im Bereich Energie und Green Tech unterwegs und suchst Unterstützung für dein Marketingkraftwerk?
Dann sollten wir uns kennenlernen!
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Bildquelle: Titelbild: Franz Bachinger auf Pixabay